Aufruf zum Antikriegstag 2023

Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde,
sehr geehrte Damen und Herren,

im zweiten Jahr des Ukrainekrieges erleben wir Offensiven auf beiden Seiten – doch kein Ende ist in Sicht. Täglich fallen hunderte Soldaten, Städte werden zerstört, teures Kriegsgerät verschossen. Weltweit sind die Auswirkungen spürbar. Dabei gäbe es genügend andere Probleme zu lösen.

Wie können wir den Krieg beenden und uns den Aufgaben der Zukunft widmen?

Waffenlieferungen einstellen

Der Krieg und das Sterben werden durch weitere Waffenlieferungen nur verlängert. Die offensive Rolle der NATO birgt die Gefahr, dass sich der Krieg auf weitere Teile Europas ausbreitet.

Mit seiner Beteiligung steht Deutschland in der Verantwortung.

Sanktionen beenden

Auch die Sanktionen gegen Russland beenden den Krieg offenkundig nicht. Stattdessen treiben sie die Preise für Energie und Lebensmittel nach oben.

Laut Angaben der UN hungern dieses Jahr 828 Millionen Menschen. Hierzulande ist jeder vierte Haushalt von Energiearmut betroffen.

Der Krieg und die Sanktionen tragen einen wesentlichen Anteil daran.

100 Milliarden für unsere Zukunft statt für Waffen

Die Menschen hier werden mit zu kleinen Hilfspaketen abgespeist. Für internationale Vorhaben sind die Mittel noch kärglicher.

Üppige Geschenke erhält stattdessen die Rüstungsindustrie: Die Bundeswehr wird mit 100 Milliarden Euro aufgerüstet.

Das Geld fehlt zur Lösung der anstehenden Zukunftsaufgaben und befeuert eine weltweite Rüstungsspirale.

Verhandeln – jetzt!

Statt mehr Waffen oder Sanktionen brauchen wir einen Fahrplan zur Wiederherstellung des Friedens in Europa. Der erste Schritt dazu ist die Wiederaufnahme von Verhandlungen. Das muss auch von der Bundesregierung mit Nachdruck eingefordert werden. Doch ohne Druck von unten wird nichts passieren. Darauf machen wir am am Antikriegstag aufmerksam. Nur wenn die Menschen weltweit zusammenhalten, können sie die weltweiten Probleme gemeinsam lösen.

Geht mit uns für diese Forderungen auf die Straße!

Mit friedlichen Grüßen Günter Höcht              Michael Kaeser              Oliver Behr

Antikriegstag_2023_Flyer

Die Waffen nieder – Nein zum Krieg!

Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde,

aus Anlass der russischen Aggression gegen die Ukraine rufen

  • das NEFF (Nürnberger Evangelisches Forum für den Frieden)
  • das Friedensmuseum und
  • das Nürnberger Friedensforum

am Freitag, den 25. Februar von 16.00 – 17 00

zu einer Mahnwache vor der Lorenzkirche auf

Die Waffen nieder – Nein zum Krieg!

Für das Nürnberger Friedensforum

Die Waffen nieder – nein zum Krieg

Eine erste Reaktion von Reiner Braun und Willi van Ooyen:

Wir verurteilen die militärische Aggression Russlands gegen die Ukraine. Für Krieg gibt es keine Rechtfertigung. Die Mitschuld des Westens besonders der USA und der NATO rechtfertigen keinesfalls diese militärische Aggression.

Die Bombardierungen müssen sofort gestoppt werden. Notwendig ist ein umfassender Waffenstillstand, der Rückzug aller Truppen und ein zurück an den Verhandlungstisch.

Politische Reaktionen des Westens sollten auf die Wiederaufnahme von Gesprächen gerichtet sein, weiteren Hass und Konfrontation vermeiden und nicht die Bevölkerung Russlands treffen. Deswegen lehnen wir Sanktionen ab.

Es gibt keine militärische, sondern nur eine politische Lösung auf der Basis der Prinzipien der gemeinsamen Sicherheit.

Lasst uns gegen den Krieg, für eine Politik der gemeinsamen Sicherheit auf die Straße gehen. Es gibt keine Alternative zu Dialog und Kooperation – gerade jetzt.

Friedens- und Zukunftswerkstatt e. V.
c/o Frankfurter Gewerkschaftshaus
Wilhelm-Leuschner-Str. 69 – 77
60329 Frankfurt am Main
Tel.: 069 242499.50
Fax: 069 242499.51
Frieden-und-zukunft@t-online.de

Ukraine-Krise: Friedenspolitik statt Eskalation

Die Anerkennung von Donezk und Luhansk als unabhängige Staaten durch Russland und die Entsen-
dung von Militär ist ein Bruch des Minsk-II-Abkommens, das durch UN-Sicherheitsratsbeschluss Völ-
kerrechtstatus hat. Dies dreht die Eskalationsschraube weiter nach oben, erhöht die Spannungen und
verschärft das Kriegsrisiko.
Diese Entscheidungen sind die Reaktion Russlands darauf, dass die Ukraine die Umsetzung von Minsk
II mit Duldung des Westens seit acht Jahren blockiert und eine Veränderung dieser Situation und der
damit verbundenen unerträglichen Lage der Menschen in der Ostukraine nicht erreichbar erschien. Wir
fordern sowohl von der Ukraine, als auch von Russland und dem Westen zu Minsk II zurückzukehren
und auf dieser Basis über eine politische Lösung der Krise zu verhandeln.
Der Schritt Moskaus war die Reaktion darauf, dass die USA und die NATO nicht bereit waren, ernsthaft
auf Verhandlungen über die legitimen Sicherheitsinteressen Moskaus einzugehen, die Moskau im De-
zember vorschlug. Die europäischen NATO-Verbündeten haben sich der US-Politik angeschlossen,
nicht nur mit Worten, wie zuletzt auf der Münchener Sicherheitskonferenz, sondern im Falle Großbri-
tanniens, Frankreichs, Polens u.a. durch Waffenlieferungen oder die Verlegung von Militärpersonal.
Die erneute Verschärfung der Krise unterstreicht, wie dringend Deeskalation und Diplomatie sind. Sie
zeigt, wohin es führt, wenn das Prinzip der ungeteilten, gemeinsamen Sicherheit ignoriert wird und
stattdessen einseitig vollendete Tatsachen geschaffen werden. Jetzt hat Russland seinerseits zu diesen
Methoden gegriffen. Die ganze Entwicklung ist letztlich die Folge des Bruchs von Zusagen der NATO,
sich nicht nach Osten auszudehnen. Durch die ebenfalls völkerrechtswidrige militärische Durchsetzung
der Abspaltung des Kosovo von Serbien und dessen Anerkennung hat die NATO die Büchse der Pan-
dora geöffnet.
Um so notwendiger ist es jetzt, nicht weiter an der Eskalationsschraube zu drehen. Mit immer weiteren
Sanktionen und der Verstärkung militärischer Drohkulissen nach dem Motto „Auge um Auge, Zahn um
Zahn“ auf Sieg statt auf Entspannung zu setzen, führt näher an den Abgrund. Sanktionen sind schon seit
Jahren Teil einer friedensgefährdenden Konfrontationspolitik und eines Wirtschaftskriegs gegen Russ-
land. Sie haben keineswegs die beabsichtigte Wirkung erzielt, sondern das Gegenteil.
Uns als Friedensbewegung kann es niemals um Putin, Biden und Großmachtinteressen gehen, sondern
um Leben, Wohlfahrt und Frieden. Es geht um die Menschen in Donezk und Luhansk, um die Menschen
in der Ukraine, in Russland und in ganz Europa.
Wir fordern:
• Sofortige Einstellung aller militärischen Aktivitäten auf allen Seiten;
• Rückkehr zu und zügige Umsetzung von Minsk II;
• Konkrete Schritte zur Deeskalation;
• Schluss mit Kriegsrhetorik, Konfrontationspolitik und Sanktionen;
• Verhandlungen mit Russland auf der Grundlage eines klaren Bekenntnisses zu dem Prinzip
der gemeinsamen Sicherheit;
• Aktives Eintreten für Rüstungskontroll- und Abrüstungsverhandlungen;
• Beginn von Verhandlungen über eine dauerhafte Friedensordnung Europas von Lissabon bis
Wladiwostok.
Wir fordern die Friedensbewegung und alle am Frieden in Europa interessierten Menschen auf, sich in
öffentlichen Aktionen, Infoständen, Mahnwachen, Demonstrationen und Initiativen für diese Forde-
rungen zu engagieren, um den Marsch in den Abgrund zu stoppen.
Der Text wurde verfasst von:
Hugo Braun (Attac), Reiner Braun (International Peace Bureau), Claudia Haydt (Informationsstelle Militarisierung),
Ralf Krämer (Sozialistische Linke in der Partei Die Linke), Willi van Ooyen (Friedens- und Zukunftswerkstatt), Christof
Ostheimer (Bundesausschuss Friedensratschlag), Peter Wahl (Attac)
(Angaben zu den Personen nur zur Information)

Gemeinsamer Aufruf des Bundesausschuss Friedensratschlag und der Kooperation für den Frieden

„Jahrestage von Hiroshima und Nagasaki: Gegen ein neues atomares Wettrüsten Flagge zeigen!“

Zum 74. Mal jähren sich die Atombombenabwürfe auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki. Die Toten und die an Spätfolgen leidenden Opfer dieser Abwürfe, die Hibakusha, mahnen uns, dass diese Massenvernichtungswaffen verboten und vernichtet gehören. Doch statt atomarer Abrüstung erleben wir weltweit eine wachsende atomare Unsicherheit.

US-Atomwaffen lagern im Rahmen der nuklearen Teilhabe der NATO in Büchel. Dort hat die Friedensbewegung auch in diesem Jahr mit einer 20-wöchigen Aktionspräsenz gegen die stationierten 20 Atomwaffen protestiert. Protestiert hat sie auch gegen die Aufkündigung des INF-Vertrages durch die USA und die damit ausgelösten Folgereaktionen Russlands. Ab 2. August sind beide Seiten nicht mehr an diesen Vertrag gebunden und haben bereits Maßnahmen angekündigt, die ein neues Wettrüsten einleiten werden. Eine Fortschreibung eines weiteren Abrüstungsvertrags, des New-START-Vertrages zwischen den USA und Russland, der seit 2011 zumindest die Zahl atomarer Sprengköpfe reduzierte, ist nicht in Sicht. Um Iran, Nordkorea, Indien und Pakistan erleben wir Konflikte, die durch Atomwaffen oder den möglichen Griff zu diesen Waffen geprägt sind.